Infoblox Threat Defense
In einer zunehmend vernetzten Welt, in der Cyberbedrohungen täglich komplexer und raffinierter werden, ist der zuverlässige Schutz der IT-Infrastruktur ein zentraler Bestandteil moderner Sicherheitsstrategien. Dennoch bleibt ein entscheidender Faktor häufig unbeachtet: das Domain Name System (DNS). Als grundlegender Bestandteil jeder Netzwerkkommunikation bietet das DNS ein enormes, bislang vielfach ungenutztes Potenzial zur Erkennung und Abwehr von Cyberangriffen.
Zahlreiche Studien und Bedrohungsanalysen belegen, dass über 90 % moderner Schadsoftware DNS aktiv verwendet – insbesondere für Command-and-Control-Kommunikation oder DNS-Tunneling, zur Umgehung des traditionellen Security-Stacks. Dabei hat sowohl die Anzahl der Angriffe als auch die Raffinesse in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen. Die Zahl bösartiger Domains wächst rasant, und klassische Erkennungsmethoden stoßen zunehmend an ihre Grenzen.
Infoblox Threat Defense ist in der Lage, verdächtige Kommunikationsmuster frühzeitig zu erkennen und zu unterbinden – bevor sie Schaden anrichten können. Durch den Einsatz von DNS-Verhaltensanalysen, die Parameter wie Paketgröße, Frequenz, Entropie, Verschlüsselung und Subdomain-Muster auswerten, lassen sich auch bislang unbekannte Bedrohungen identifizieren und abmildern. Die Verwendung dieser Methoden haben jüngst zur Aufdeckung zahlreicher bösartiger Gruppierungen beigetragen. So konnten etwa Kampagnen wie „Morphing Meerkat“ – eine Phishing-as-a-Service-Plattform – sowie die Malware „Lumma Stealer“ und die Gruppe „Vane Viper“ durch DNS-basierte Analysen enttarnt werden. Diese Angreifer nutzten DNS gezielt zur Umgehung klassischer Sicherheitsmechanismen und zur Tarnung ihrer Infrastruktur. Die Beispiele verdeutlichen, wie entscheidend DNS-Sicherheit für die Früherkennung und Abwehr moderner Cyberbedrohungen geworden ist.
Im Gegensatz zu klassischen Sicherheitsmechanismen, wie der signatur- oder reputationsbasierten Erkennung setzt die DNS-Verhaltensanalyse auf die Analyse von Kommunikationsmustern und Anomalien im DNS-Verkehr. Während signaturbasierte Systeme nur bekannte Bedrohungen erkennen können – und dabei auf die Existenz eines „Patient Null“ angewiesen sind, um eine Signatur zu erstellen – funktioniert die Verhaltensanalyse unabhängig von Vorwissen. Sie erkennt verdächtige Aktivitäten anhand von Abweichungen vom Normalverhalten, etwa ungewöhnlich häufige DNS-Anfragen, atypische Subdomain-Strukturen oder zeitlich auffällige Kommunikationsmuster. Dadurch lassen sich auch neuartige oder gezielt entwickelte Angriffe identifizieren, die noch keine Reputation oder Signatur besitzen. Diese Fähigkeit macht die DNS-Verhaltensanalyse zu einem besonders wertvollen Werkzeug in der proaktiven Bedrohungserkennung und -abwehr.
Key Benefits
„Zero Day DNS“-Feed
Täglich werden weltweit mehr als 100.000 neue Domain-Namen registriert. Was auf den ersten Blick nach Fortschritt klingt, birgt enorme Risiken – denn ein erheblicher Teil dieser Domains wird gezielt für Cyberangriffe genutzt. Ob Phishing, Malware-Verbreitung oder Command-and-Control-Kommunikation: Angreifer setzen auf neu registrierte Domains, um Sicherheitsmechanismen zu umgehen und unbemerkt in Netzwerke einzudringen. Traditionelle Sicherheitsanbieter blockieren neu registrierte Domains oft nur für einen begrenzten Zeitraum – entweder basierend auf ihrer Registrierung („newly registered“) oder ihrer erstmaligen Beobachtung durch passive DNS-Listener im Netzwerkverkehr („newly observed“). Doch sobald diese Schutzfenster ablaufen, sind Unternehmen auf einen „Patient Null“ angewiesen – also den ersten infizierten Nutzer, der die Bedrohung auslöst und damit zur Erkennung beiträgt.
Infoblox Threat Defense geht hier einen entscheidenden Schritt weiter: Durch den „Zero Day DNS“-Feed werden neu registrierte Domains automatisch und präventiv blockiert, solange keine vertrauenswürdige Aktivität nachgewiesen ist. So entsteht ein effektiver Schutzmechanismus, der Angriffe bereits im Entstehungsstadium stoppt – ganz ohne auf den ersten Schadenfall warten zu müssen. Mit Infoblox Threat Defense werden so potenziell schadhafte Domains bereits beim ersten Auftreten blockiert – lange bevor sie in klassischen Blockierlisten oder Threat Feeds auftauchen. Diese vorausschauende Schutzstrategie erkennt auch hochentwickelte Angriffe wie Spear-Phishing mit täuschend echten Lookalike-Domains, noch bevor sie Schaden anrichten können. Das Ergebnis: eine drastisch verkürzte mittlere Erkennungszeit (MTTD), eine deutlich höhere Reaktionsgeschwindigkeit und ein Sicherheitsniveau, das weit über herkömmliche Lösungen hinausgeht.
Noch schnellere SOC Reaktionszeiten
In vielen Unternehmen führt die Flut an gemeldeten Sicherheitsauffälligkeiten zu langen Bearbeitungszeiten und einem gefährlichen Gewöhnungseffekt: echte Bedrohungen gehen im Rauschen unter. Infoblox Threat Defense schafft hier Abhilfe – durch intelligente Event-Korrelation und kontextbasierte Zusammenfassungen. Statt isolierter Einzelmeldungen erhält Ihr Security Operations Center (SOC) klar strukturierte, priorisierte Insights, die den Fokus auf das Wesentliche lenken. Die integrierten SOC-Insights analysieren DNS-basierte Events in Echtzeit, erkennen Zusammenhänge und verdichten die Daten zu verwertbaren Informationen. Das Ergebnis: weniger Aufwand, höhere Effizienz und eine deutlich schnellere Reaktion auf tatsächliche Bedrohungen – bevor sie sich ausbreiten können.
Schutz vor Lookalike-Domains – für Marken, Anwender und Vertrauen
Phishing-Angriffe nutzen zunehmend täuschend ähnliche Domain-Namen, die vertrauenswürdigen Marken wie Microsoft, Google oder sogar Ihrer eigenen Unternehmensdomain zum Verwechseln ähneln. Das Ziel: Nutzer in die Irre führen und sensible Daten abgreifen. Infoblox Threat Defense erkennt und überwacht solche „Lookalike Domains“ in Echtzeit – sowohl im öffentlichen DNS als auch im Kontext Ihrer eigenen Markenidentität. So schützen Sie nicht nur Ihre Anwender vor gezielten Täuschungsversuchen, sondern auch Ihre Marke vor Missbrauch. Für besonders kritische Fälle bietet Infoblox zusätzlich den „Domain Mitigation Service“: eine spezialisierte Lösung, mit der verdächtige oder missbräuchlich registrierte Domains gezielt außer Gefecht gesetzt werden – bevor sie Schaden anrichten.